Noch heute berührt mich diese Geschichte tief.  Ich lächle mit den Beiden, fahre mit ihnen im Lift direkt in die Sonne, spüre das feine, wunderschöne und liebevolle Knistern zwischen ihnen ebenso wie die Tränen ihres Abschieds.

 

Als ich vom Tag mit Gerda zum ersten Mal las, war es nicht anders - im Gegenteil. Damals wusste ich über Michael so gut wie nichts – auch nicht, dass er Kurzgeschichten schrieb. Damit hatte er mich komplett überrascht - und verzaubert.

Auch dass Michael mir seine Geschichten zu lesen gab, ehrte und freute mich sehr. Bisher hatten wir uns ausschließlich über mich und meine Befindlichkeiten ausgetauscht. Mit dieser Geschichte erzählte er mir von sich, seinem Erleben und Fühlen.  

Gleichzeitig regte sich Sehnsucht. Was für eine Geschichte! Wie sehr gefiel sie mir - und dieser Mann, der sie erlebt hatte und erzählte! Ach, wie gerne wäre ich Gerda gewesen, für diesen einen Tag auf der Skipiste.

Lieber Michael,

Das ist eine so wunderschöne Geschichte die mich berührt. Dass Du gut Schreiben kannst, lese ich ja jeden Tag smile , aber dass Dein Schreib-Talent so groß ist, wusste ich nicht!  Deine Art zu schreiben geht mir direkt unter die Haut. Ich danke Dir sehr für diesen Tag mit Gerda!  emoticones

 

Sofort beim Lesen schon ist mir aufgefallen, dass ich diesen Tag auf eine andere Art erinnern würde als Du es hier tust. Ich wäre traurig gewesen, dass dieser Tag endete, dass es nicht weiter ging - und damit wären die Freude und das Schöne in den Hintergrund getreten oder überschattet worden.
Ich will Schönes wohl dauerhaft, am besten für immer; will das Glücksgefühl nicht mit der Traurigkeit teilen müssen, die da ist, weil „es“ enden wird. Das ist ziemlich maßlos, wenn einem diese kurzen, schönen Momente nicht genügen und man sie für immer festhalten will. Da das auch gar nicht funktionieren kann, ist es noch dazu ziemlich dumm. smile 

 

Was Nietzsche schrieb

 

"doch alle Lust will Ewigkeit-,
will tiefe, tiefe Ewigkeit!


passt hier so sehr!

 

Ich wünsche Dir einen wunderschönen Wintertag  smile
Lotte

 

Liebe Lotte,

in unserem menschlichen Leben auf der Erde hat nichts Ewigkeit, weder die Kindheit, noch die Mitte, noch das Alter; alles ist auf ein Ende ausgerichtet und wir müssen lernen damit umzugehen (wobei ich das Erdenleben als eine Phase unter vielen sehe).

Die Tränen bei Gerda waren berechtigt. Doch irgendwann muss man wieder loslassen und sich an der Schönheit dieser Gefühle erfreuen, statt die Kürze der "Beziehung" zu beklagen.

 

Du liest Nietzsche? Das überrascht mich! smile
Ich kenne aber „meinen“ Zarathustra gut und da steht gleich daneben auch ganz anderes:


               Denn alle Lust will sich selber, drum will sie auch Herzeleid! Oh Glück, oh Schmerz! Oh brich, Herz!


Aber auch ich halte gerne Schönes fest. Doch ich höre die Botschaft, wenn ich loslassen soll.
Ein sehr gutes Buch zu diesem Thema ist „Dienstags bei Morrie“ von Mitch Albom.

 

Liebe Grüße, Michael emoticones

 

Lieber Michael,

nein, ich lese nicht Nietzsche. smile  Ich kenne seinen Namen und nur ganz wenige Teile von dem, was er schrieb. Ich lese oft mal hier mal da etwas, meist sind es Zitate – keine großen Werke am Stück. Und wenn mich etwas stark anspricht, merke ich es mir.

 

Doch irgendwann muss man wieder loslassen und sich an der Schönheit dieser Gefühle erfreuen, statt die Kürze der "Beziehung" zu beklagen.

 

Da sind sie - die zwei Seiten. Muss man sich „nur“ entscheiden, welche Sicht man wählt? Deine Wahl ist die bessere, eindeutig.

Ich sehe die Seite, die ich stärker fühle.

Fühlst du die Schönheit dieser Gefühle und die Freude in dieser Situation stärker, oder ist es die Vernunft, die dich leitet? Kann man sich mit Vernunft für Freude entscheiden?

Danke für den Buch-Tipp. Und wieder ein Buch mehr ... biggrin Ich mag das.


Einen ganz lieben Gruß emoticones
Lotte

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